Die faulste Sau bringt oft die beste Leistung4 min read

Bei Innovationen geht es in erster Linie nicht darum, Dinge oder die Welt besser zu machen, sondern vor allem darum, sie einfacher zu machen und unser kostbarstes Gut einzusparen: Zeit. Und was machen wir in unserem (Business-)Alltag?

Wir verschleudern sie auf der operativen Ebene. Auf dem Weg zur nächsten Karrierestufe, zu mehr Gehalt, mehr Umsatz, mehr Gewinn lautet die Devise dann: arbeiten, arbeiten, arbeiten oder ganz im Sinne unserer preußischen Historie „Mit Disziplin zum Erfolg!“ Ha. Nur, befinden wir uns nicht mehr im 19. Jahrhundert und wenn übermäßiger Fleiß das Erfolgsrezept ist – wieso sind die Fleißigsten dann nicht auch immer die Erfolgreichsten?

Die faulste Sau der Welt macht in Sachen Effizienz alles richtig

„Das ist die faulste Sau der Welt!“, steckte mir eine Führungskraft während eines Analysetages mit vielsagendem Blick in Richtung seines Kollegen. Der verließ wohl gerne mal bereits am frühen Nachmittag das Büro und hatte ungewöhnlich viele Auswärtstermine. Für seine Kolleginnen und Kollegen sah es so aus, als machte er sich einen Lenz während sie selbst bis spät abends im Büro saßen und nicht viel von ihren Familien sahen. Bei der Analyse seiner Ergebnisse aber zeigte sich, dass er gnadenlos ablieferte und zwar die besten Ergebnisse von allen – Monat für Monat.

Mit halbem Aufwand das Doppelte erreichen

Mir ist es auch seit jeher eine große Freude und mein Ansporn, mit wenig Aufwand maximalen Erfolg zu haben – für mich selbst wie für unsere Kunden. Und ich suche immer nach den richtigen Hebeln, das zu erreichen. Deshalb ist die Analysephase und die Begleitung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in ihrem Berufsalltag auch so wichtig.

Was aber war das Geheimnis unserer „faulen Sau“, um mal ein wenig konkreter zu werden? Wie so oft im Leben war des Rätsels Lösung gleichermaßen simpel wie komplex: Effizienz. Unsere „faule Sau“ hatte die Fähigkeit – bewusst oder unbewusst – nach klaren Prinzipien zu handeln, seine Ressourcen und Fähigkeiten genau dort einzusetzen, wo sie maximale Ergebnisse produzierten. Also „on time“ abliefern, statt sich fortwährend zu verausgaben – auch wenn es dann vielleicht nicht ganz perfekt ist.

Was Du selbst tun kannst, um in wenig Zeit viel zu erreichen:

  • Halte stets den Fokus auf das eigene Tun und spiele schonungslos Deine Stärken aus. Wenn Du gerne den Hörer in die Hand nimmst, nutze das, damit der Funke überspringen kann. Überzeugst Du lieber mit raffinierten Texten, schreibe E-Mails oder noch besser: persönliche Briefe oder auch handgeschriebene Weihnachtskarten. Bist Du ein Smalltalk-Muffel, vermeide lockere, inhaltsleere Runden und suche dir lieber Gelegenheiten, bei denen es ein Diskussionsthema gibt, das Dich interessiert. Wichtig ist, es gibt kein Richtig oder Falsch. Handelst Du nach Deinen Stärken kommen die gewünschten Resultate von allein. Lassen die Ergebnisse einmal auf sich warten, hast Du Deine Stärken vielleicht noch nicht vollständig kultiviert.

 

  • Wie sagte Erich Kästner so schön: “Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.” Es nützt nichts, 100 Stunden am PC zu grübeln oder zum Controlling- und Verwaltungsjunkie zu mutieren, nur um möglichst viele Argumente anzuführen, warum etwas nicht funktioniert hat. Probiere Dich aus. Gehe in den Kontakt mit Menschen, von denen Du etwas willst. Im positiven Sinne (Querverlinkung Thema Netzwerken). Das hat schließlich auch schon damals in der Disco geklappt. Nur, wer Menschen oder Themen anspricht und in die Aktion geht, kann richtig was reißen.

 

  • Vermeide ein Mensch ohne Punkt und Komma zu sein und beziehe klar und eindeutig Position. Eine gepflegte Pause, ein direkter Blick oder ein gelassenes Lächeln ist viel mehr wert und erzielt eine größere Wirkung als lange Monologe. Setze lieber klare Statements. Die Welt ist kompliziert und komplex genug, da lieben wir jeden Menschen, der sich klar, einfach und verständlich ausdrückt. Wer klausuliert, erinnert an inhaltsleere Personen, die mehr aufregen als anregen. Gut, einige Mitmenschen werden von den klaren Aussagen nicht begeistert sein, aber immerhin wirst Du als Person mit Profil und Charakter abgespeichert. Ich würde sagen, es gibt Schlimmeres.

 

  • Natürlich ist es im Business sinnvoll unterschiedliche Eventualitäten vom Best Case bis zum Worst Case zu betrachten. Aber nachdem wir das einmal gründlich gemacht haben, sollten wir diese Szenarien auch wieder in die Schublade packen, um uns auf unseren ursprünglichen Plan A zu fokussieren. Das Gleiche, das für Comedians oder Speaker gilt, gilt dabei auch für uns Business- und High-Performance-Aktivisten: Das Allerwichtigste ist das Timing! Ein gepflegtes „ab und an mal loofe lasse“, also abwarten können, spart uns unnütze Arbeit und manch aufkeimendes Problem löst sich so oft wieder von selbst. Manchmal ist der beste Weg, um zum Glücksschwein zu werden, hin und wieder faul in der Sonne zu liegen.

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